26. April 2023

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Wozu Ernährungsberatung? Einblicke in die Integrative Ernährungsberatung

By Susanne Lindenthal

April 26, 2023

Integrative Ernährungstherapie

Was geht Dir durch den Kopf, wenn Du "Ernährungsberatung" hörst? Was denkst Du, wenn Du "Integrative Ernährungsberatung" hörst? Wozu brauchst Du eine Ernährungsberatung? 

Diesen Artikel habe ich ziemlich genau vor fünf Jahren veröffentlicht, nämlich am 24. April 2018. Damals habe ich bereits beschrieben, was hinter dem Begriff Integrative Ernährungsberatung steckt und was Du Dir drunter vorstellen kannst. Und vor allem, was Dir eine Ernährungsberatung bringt, wenn Du Dich ohnedies mit Ernährung auskennst und auch keine offensichtlichen Beschwerden hast. 

Was hat sich seit diesem Zeitpunkt verändert? Was hat sich an meinen Beratungen verändert und was bringt Dir eine integrative Ernährungsberatung wirklich? Darum geht es in diesem Blogartikel, den ich komplett neu überarbeitet und etwas umstrukturiert habe. Und das ist bei weitem nicht so trocken, wie sich das anhört, aber lies doch einfach selbst 😉

„Ernährungsberatung? Brauche ich das?"

"Ich ernähre mich doch eh gesund. Und ich habe doch auch keine Beschwerden, die etwas mit dem Essen zu tun haben könnten, oder?“

Diese und ähnliche Aussagen kommen von vielen Menschen, wenn man sie auf das Thema Ernährungsberatung anspricht. Obwohl das Internet voll von Informationen ist, weiß kaum jemand genau, was Ernährung, Nahrung, das tägliche Essen und der Umgang damit im Körper bewirken. Vieles an traditionellem Wissen ist verloren gegangen. Hinzu kommt, dass die Medien voll sind mit Pseudoinformationen, was denn gesunde Ernährung sei, diverse Ernährungstrends und Diät-Trends tun das ihrige dazu.

Du bist der Experte für Deinen eigenen Körper

Jeder Mensch ist natürlich auch Experte für seinen eigenen Körper, schließlich ernährst Du Dich ja schon Dein Leben lang selbst. Damit weißt Du auch, was Dir gut tut und was nicht und vor allem was Dir schmeckt. 

Das ist irgendwie so, wie das Phänomen der 8 Millionen Fußballtrainer in Österreich. Kennst Du das? Jeder, der ein Fußballspiel im Fernsehen ansieht, weiß ganz genau, was der Trainer hätte machen sollen, wenn die Mannschaft gerade nicht so toll spielt. Allerdings kommen nur wenige in die Verlegenheit, das wirklich einmal selbst machen zu müssen, nämlich die Nationalmannschaft zu trainieren. 

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich finde es gut, dass jeder Mensch Experte für sich selbst ist, so sollte das ja auch sein und vieles, was bei der eigenen Ernährung schief läuft, kann man nur durch Selbstbeobachtung herausfinden. Allerdings ist das viel leichter, wenn Du das unter einer professionellen Anleitung machst, als allein. Denn oft kommt man allein nicht drauf, so gut man sich auch beobachtet, aber dazu später. 

Wozu Gedanken an die Ernährung verschwenden?

Wozu sollten wir uns überhaupt Gedanken um unsere Ernährung machen oder an eine Ernährungsberatung denken? 

Brechen wir die Ernährung einmal herunter auf die reine Energiezufuhr und auf die Nährstoffe die wir brauchen. 

Unser Treibstoff und die Hilfsmittelchen

Es ist schon richtig, die Energie, die unser Körper tagtäglich braucht und verbraucht, beziehen wir aus der zugeführten Nahrung. Die energieliefernden Nährstoffe sind dabei die Makronährstoffe, Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett, sowie eine ausreichende Menge an Ballaststoffen, die einen geringen Teil an der Energiezufuhr haben. Das ist unser Treibstoff, sozusagen. 

Daneben braucht unser Körper aber auch viele unterschiedliche Mikronährstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und Sekundäre Pflanzenstoffe, die zwar keine Energie liefern, aber für viele Stoffwechselvorgänge im Körper unverzichtbar sind. Das sind die kleinen zusätzlichen Zahnrädchen, damit das Vehikel auch rund läuft. 

Wenn der Treibstoff allerdings nicht perfekt abgestimmt ist, dann läuft unser Fahrzeug, sprich unser Körper, eben nicht einwandfrei. Nur mit dem Unterschied, dass wir in der Lage sind, kleinere Ungenauigkeiten über Jahre auszugleichen - wir sind eben keine Maschine im mechanistischem Sinn. 

Sorgen wir uns um unser Vehikel genauso, wie um das mit den 4 Rädern?

Ich vergleich unseren Körper trotzdem gerne mit einem Auto. Wenn es um das Öl für’s Auto geht, kaufen wir oft das teuerste, hochwertigste Öl und auch beim Treibstoff würden wir in einen Diesel niemals Benzin tanken, oder umgekehrt, denn wir wissen, das tut dem Motor gar nicht gut. Da legen wir massiv viel Wert auf den richtigen Treibstoff. 

Welchen Treibstoff tanken wir in uns hinein? Sind wir da genauso kritisch, wie beim Auto, oder nehmen wir es da nicht so ernst? 

  • "Es tut ja auch das billigere Fleisch."
  • "Jeden Tag Obst und Gemüse? Das habe ich noch nie gemacht und mir geht's doch gut. Nein, das muss aber wirklich nicht sein. Außerdem schmeckt's nicht."
  • "Etwas vorkochen für die Mittagspause am nächsten Tag? Nein, die Zeit will ich mir jetzt nicht nehmen. Es tut auch ein Weckerl zu Mittag."
  • "Ich hab keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, irgendein Fast-Food reicht doch."

Ich weiß, so denken sicher nicht alle und viele meiner Klient:innen, die in die Ernährungsberatung kommen, gehen wesentlich achtsamer mit ihrem Körper und mit der täglichen Ernährung um. Mir begegnen allerdings auch immer wieder solche oder ähnliche Aussagen wie die obigen. 

Unser Körper ist viel mehr als eine Maschine

Und es stimmt ja auch. Unser Körper ist da sehr geduldig mit uns. Es dauert meist Jahre, bis er sich wehrt. Wenn man sich jahrelang unausgewogen ernährt, dann kommt irgendwann der Augenblick, an dem der Körper aufschreit und ein Zeichen, ein Signal, setzt. Leider ist das oftmals nicht sehr eindeutig und häufig erkennen wir diese Zeichen nicht sofort bzw. wollen es nicht erkennen oder ignorieren sie geflissentlich.

Und dann heißt es gerne: "Ich esse seit 30 Jahren so und bis jetzt hat mir das nichts gemacht, also warum sollte jetzt das Essen schuld sein an meinen Beschwerden?"

Um beim Beispiel Auto von oben zu bleiben, wenn im Auto vorne am Armaturenbrett eine der Kontroll-Lampen aufleuchtet, dann bekommen wir regelrecht Panik und vereinbaren sofort einen Termin in der Werkstatt. Wir lassen hier nichts anbrennen, wir bestehen auf eine sofortige Reparatur, und wir geben meist eine Menge Geld dafür aus, damit ja nichts sein kann. Schließlich wollen wir beruhigt wieder weiterfahren, mit unserem Auto. 

Von Kontroll-Lampen und Pflastern

Wenn bei uns so eine Kontroll-Lampe aufleuchtet, dann überkleben wir das gerne mit einem „Pflaster“ und machen weiter wie bisher und zwar so lange, bis nicht mehr nur eine Kontrolllampe leuchtet, sondern bis es manifeste Werte gibt, Blutwerte zum Beispiel, die eindeutig zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dabei könnte man mit Hilfe einer Ernährungsberatung das Problem schon viel früher beim Schopf packen und es damit oft auch viel leichter lösen.

Ein sehr beliebtes „Pflaster“, um das Signal des Körpers nicht zu „sehen“, ist die Kopfschmerz-Tablette, die häufig schon beim ersten Anzeichen von Kopfschmerzen eingenommen wird, oder die Schmerztablette bei Menstruationsbeschwerden.

Wenn bei uns eine #Kontrolllampe aufleuchtet, dann überkleben wir das gerne mit einem #Pflaster! #essenbelebt #ernährungsberatung #prävention #seigutzudir

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Unser Körper sendet Signale!

Was können außer diesen beiden Zeichen solche Signale des Körpers sein, dass etwas nicht stimmen könnte, ohne per Definition schon krank zu sein? Was sind das für Zeichen, die darauf hindeuten, eine Ernährungsberatung könnte sinnvoll sein? Meistens denken wir da sofort an unseren Verdauungstrakt und das ist auch richtig so, denn der Verdauungstrakt ist das Tor unseres Körpers zur Außenwelt.

Verdauungsstörungen 

Also Störungen der Verdauung, wie zum Beispiel

  • häufige Blähungen
  • Blähbauch
  • Völlegefühl
  • weicher Stuhl
  • Verstopfung
  • stinkender Stuhl
  • aber auch Sodbrennen
  • häufige Übelkeit
  • Magendrücken oder
  • Bauchkrämpfe

sind ernste Anzeichen, dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist.

Weitere Anzeichen für Ungleichgewichte 

Weitere Anzeichen für Ungleichgewichte die mit Hilfe einer Ernährungsberatung und einer individuell angepassten Ernährung behoben werden können, sind

  • ständige Kopfschmerzen
  • Migräneanfälle
  • Schwindelgefühle
  • Infektanfälligkeit und
  • häufige Erkältungen
  • Appetitlosigkeit
  • Heißhungerattacken
  • verminderte oder verstärkte Durstgefühle
  • Hitze- oder Kältegefühle im Körper
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Wechselbeschwerden
  • Wassereinlagerungen und auch
  • Zahnfleischbluten oder Bläschen im Mund (Aphten),

um nur einige zu nennen.

Besondere Lebensphasen

Daneben macht eine Ernährungsberatung Sinn, wenn man sich in einer besonderen Lebensphase befindet oder vor einer Herausforderung steht, wie zum Beispiel

  • in der Schwangerschaft
  • in der Stillzeit
  • im fortgeschrittenen Alter
  • in den Wechseljahren
  • bei großem beruflichen oder privaten Stress
  • bei sportlichen Herausforderungen

um den damit erhöhten Nährstoffbedarf gut abzudecken. Ein Milchstau oder ein Milchbildungsmangel kann ebenfalls ein Signal des Körpers sein, dass die Ernährung nicht optimal ist.

Und wenn bei Dir bereits Unverträglichkeiten oder Intoleranzen festgestellt worden sind oder Du den Verdacht auf eine solche hast, dann ist es höchste Zeit, einmal eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. 

Wenn Du jetzt wissen möchtest, ob Deine Verdauung schon ein bisschen Unterstützung braucht, dann mach doch einfach mal meinen kostenlosen Bauch-Test.

Bauchtest-Vorschaubild

Ernährungsberatung klingt nicht gerade sexy, oder?

Was hast Du im Kopf, wenn Du Ernährungsberatung oder integrative Ernährungsberatung hörst? 

Viele denken da sofort an 

  • Verzicht auf Genuss
  • Verzicht auf Süßes
  • Kalorien zählen 
  • ich muss mich einschränken
  • ich darf nur mehr Gemüse essen
  • mein Steak gehört der Vergangenheit
  • Hunger ist mein Alltag

um nur ein paar Dinge aufzuzählen. Ich weiß, das klingt alles andere als sexy! Dabei ist Ernährungsberatung so vieles mehr als nur die Reduktion auf Verzicht und Kasteien. 

Ernährungsberatung kann so viel mehr!

Ernährungsberatung ist viel mehr als nur Verzicht! Wenn Du nur den Verzicht siehst, dann ist das meist nur die Spitze vom Eisberg. Das was professionelle Ernährungsberatung wirklich ist, ist viel mehr. 

Ja, vielleicht musst Du auf ein paar wenige Dinge - häufig nur kurzfristig - verzichten, das kann schon sein. Jedoch besteht eine professionelle Ernährungsberatung vielmehr aus dem Finden Deiner individuell angepassten Ernährung, die Dir nicht nur alles liefert, was Du brauchst, sondern die auch zu Dir, zu Deinem Lebenswandel, zu Deinem Lebensstil passt und die Dir vor allem schmeckt und Spaß macht. Dabei geht es nicht um's Kalorienzählen oder um Verzicht, sondern um Genuss und Freude am Essen! 

Vielen ist gar nicht bewusst, was man mit einer individuell angepassten Ernährung alles erreichen kann.

Ernährungsberatung ist eine Bereicherung

Mit Hilfe einer professionellen Ernährungsberatung kannst Du Deine eigene "Betriebsblindheit" gut ausschalten. Ich habe ja schon erwähnt, dass Du selbst der beste Experte für Deinen Körper bist. Allerdings ist das mit den Experten oft so, dass sie vor lauter Wald die Bäume nicht sehen. Sie werden quasi betriebsblind. Du kennst das bestimmt auch aus anderen Bereichen. 

Wenn ich beispielsweise so einen Blogartikel hier schreibe und ihn vor der Veröffentlichung zig-mal durchlese, kannst Du Dir sicher sein, dass trotzdem noch der eine oder andere Tipp- oder Satzstellungsfehler drinnen ist, den ich einfach überlese. Erst wenn ich dann nach der Veröffentlichung, oder oft auch erst Tage später noch einmal drüberlese, fallen mir mit viel Glück die Fehler auf. Meist macht mich jedoch ein:e Leser:in darauf aufmerksam, dass da ein Fehler drinnen ist. 

Genauso ist es mit der Ernährung. Eine unabhängige Person kann einfach besser sehen, was da in Deinem Körper nicht ganz fehlerfrei oder nach Plan läuft. Daher ist so eine Beratung auch präventiv eine wahnsinnige Bereicherung und demnach ist Ernährungsberatung auch in gewisser Weise sexy, findest Du nicht? 😉

Wenn Du Dich gleich davon überzeugen möchtest, dann buche doch gerne ein kostenloses und unverbindliches Orientierungsgespräch

Orientierungsgespräch für Integrative Ernährungsberatung

Wie kann Dir Ernährung helfen und was ist Integrative Ernährungsberatung?

In meinen Beratungen verbinde ich das Beste aus zwei Welten: die moderne Ernährungswissenschaft und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Daraus entsteht die Integrative Ernährungsberatung.

Die westliche Ernährungslehre richtet sich nach den oben erwähnten Nährstoffen, der optimalen Nährstoffzufuhr für den Einzelnen und nach dem Energieverbrauch des Einzelnen.

Die 5-Elemente-Ernährungslehre nach der Traditionellen Chinesischen Medizin teilt die Lebensmittel nach deren Organbezug, ihrem Temperaturverhalten und ihrer Wirkung im Körper ein. Ebenso wie die Lebensmittel eingeteilt werden, wird der Zustand der Klient:innen auf ihre Ungleichgewichte geprüft und die Lebensmittel entsprechend eingesetzt um diese Ungleichgewichte zu beheben.

Integrative Ernährungsberatung ist die Integration zweier unterschiedlicher Denkmodelle

Die integrative Ernährungsberatung verbindet diese beiden Ansätze zu einem großen Ganzen, bei der Du als Mensch im Mittelpunkt der Beratung stehst. Wenn Dein größtes Problem die Migräne ist, dann macht es wenig Sinn, mit Hilfe der Energiezufuhr die drei Kilo, die Du vielleicht auch zu viel hast, die Dich aber nur bedingt stören als erstes zu „therapieren“. Das Gewicht reguliert sich meist mit der optimalen Zufuhr ohnedies nebenbei. 

Wenn Du allerdings in erster Linie am Gewicht arbeiten möchtest, dann werden wir das vordergründig in Angriff nehmen. 

Meine integrative Ernährungsberatung

Das ist die Art der integrativen Ernährungsberatung, die es in meiner Praxis gibt. Ich hole Dich da ab, wo Du gerade stehst und helfe Dir dort, wo Dein Leidensdruck am größten ist. Und zwar mit allen Mitteln, die mir aus diesen beiden oben erwähnten Welten zur Verfügung stehen. 

Die optimale Nährstoffversorgung ist dabei genauso wichtig, wie die für Deinen Zustand passende Lebensmittelauswahl.

Das tolle daran ist, dass ich durch die Kombination aus Wissenschaft und Erfahrungsmedizin sofort da bin, wo es Dich am meisten drückt und andererseits wir dabei auch die Ursache des Problems beseitigen. Häufig arbeiten wir zwar zu Beginn an den Symptomen, aber wir beseitigen im Zuge der Beratung auch die Ursachen.

Wenn eine vollständige Beseitigung der Ursachen nicht möglich ist, bekommst Du Methoden an die Hand, wie Du gut mit Deiner Situation umgehen kannst und ein möglichst hohes Maß an Wohlbefinden wiedererlangen kannst. Dazu gehören natürlich Rezepte genauso, wie Verhaltensweisen. 

Apropos spannende Infos zum Thema Ernährung. Du willst keinen meiner Artikel mehr versäumen, dann abonniere doch gleich meine essenspost! 

Neben Infos zu ernährungsrelevanten Themen, erhältst Du auch Rezepte, Infos zu Veranstaltungen und Angeboten von mir. Die essenspost erscheint meist einmal wöchentlich, außer in Zeiten, in denen ich besondere Angebote habe. Da bekommst Du öfter Post von mir. 

Fülle einfach dieses Formular aus. Dein Vorname ist eine freiwillige Angabe und wird nur zum Personalisieren der E-Mails verwendet. Nach dem Abschicken erhältst Du ein Mail mit einem Bestätigungslink. Sobald Du Deine Mailadresse mit Klick auf diesen Link bestätigt hast, bekommst du regelmäßig meine News. Du kannst Dich in jeder E-Mail wieder abmelden. Als Newsletter-Tool wird ActiveCampaign verwendet. Mehr dazu, was mit Deinen Daten passiert, kannst Du in der Datenschutzerklärung nachlesen.

Wie kannst Du Dir das vorstellen?

Eine Klientin kommt mit Fruktose-Malabsorption in meine Praxis. Hier gehe ich so vor, dass wir zunächst für einen bestimmten Zeitraum jene Lebensmittel weglassen, die vorwiegend Fruktose beinhalten, um dem Körper Linderung zu verschaffen. Im Anschluss wird durch eine gezielte Wiedereinführung die Toleranzschwelle ermittelt. Soweit so gut. Das ist der ernährungswissenschaftliche Teil der Beratung und der ist wichtig, denn ein dauerhafter kompletter Verzicht auf Fruktose würde die Verträglichkeit nur noch weiter herabsetzen!

Mit Hilfe der Traditionellen Chinesischen Medizin schaue ich jetzt im zweiten Schritt, woher diese Schwäche kommt, dass die Klientin die Fruktose nicht verträgt. Gemeinsam stärken wir durch gezielte Nahrungsmittelkombinationen das geschwächte Organsystem. Dadurch kann im günstigsten Fall die Toleranzschwelle soweit erhöht werden, dass die Klientin im Alltag kaum Einbussen spürt. Das ist natürlich davon abhängig, wie stark die Malabsorption ausgeprägt ist. 

Wenn Du einen Einblick haben möchtest, wie es einer Klientin ergangen ist, nach einer Integrativen Ernährungsberatung, dann schau doch in das Video mit Sara rein.

Warum integrative Ernährungsberatung Dir mehr bringt

Ernährungsberatung ist nicht gleich Ernährungsberatung. Ich denke, das ist Dir ohnedies klar. Warum Du allerdings zur integrativen Ernährungsberatung greifen solltest, möchte ich Dir am TCM-Teil meiner integrativen Beratung etwas genauer erklären. 

Die Einteilung der Lebensmittel nach den 5 Elementen

Lebensmittel haben nach dem Denkmodell der TCM neben ihrer Wirkung auf bestimmte Organsysteme (in meinen Lebensmittelsteckbriefen bezeichne ich das immer als Organbezug) im Körper auch eine thermische Wirkung. So haben beispielsweise Tomaten und Gurken ein kaltes Temperaturverhalten, Chili und Pfeffer ein heißes.

Wenn jemand ständig Kältegefühle im Körper hat, wird er oder sie mit Tomaten und Gurken keine Freude haben, denn diese kühlen den Körper noch weiter herunter. Hier wird man zu Lebensmittel greifen, die den Körper wärmen.

Wenn jemand jedoch ständig Hitzewallungen hat, dann sollte sie oder er tunlichst Chili und Pfeffer meiden, denn diese beiden Gewürze würden die Hitzewallungen nur verschlimmern.

Die Nährstoffversorgung reicht manchmal nicht ...

An diesem einfachen Beispiel wird schnell klar, dass die Nährstoffversorgung alleine manchmal nicht ausreicht, um der Klientin oder dem Klienten zu einem besseren Wohlbefinden zu verhelfen.

Dabei ist das Temperaturverhalten nur eine von vielen Möglichkeiten, die uns das Denkmodell der TCM bietet. Hier hat die moderne Ernährungswissenschaft einfach einen blinden Fleck, denn die qualitative Wirkung der Lebensmittel im Körper wird gänzlich vernachlässigt.

... und auch die TCM ist nicht frei von Lücken

Auch die Traditionelle Chinesische Medizin hat ihre blinden Flecken, denn diese vernachlässigt die Nährstoffversorgung völlig. Und das kann fatale Auswirkungen haben, denn ohne optimale Versorgung kannst Du leicht in einen Mangel rutschen. Vor allem dann, wenn eine komplette Lebensmittelgruppe weggelassen wird.

Gerade Milchprodukte haben in der TCM bei uns einen schlechten Ruf und da heißt es schnell einmal: "Lass alle Milchprodukte weg!". So einfach ist das allerdings nicht. Solche Pauschalaussagen sollten in jedem Fall kritisch hinterfragt und auf die individuelle Situation angepasst werden. 

Wenn Du also so eine oder eine ähnliche Empfehlung irgendwo bekommst oder liest, dann hinterfrage bitte genau, warum Du das tun solltest. Zeitlich begrenzt kann das schon Sinn machen, aber dann geht es nicht nur um's Weglassen, sondern auch darum, mit welchen Lebensmittel Du die dann fehlenden Nährstoffe ersetzen kannst. 

Integrative Ernährungsberatung deckt alles ab

Erst durch die Kombination beider Denkmodelle und der Integration unserer westlichen und europäischen Traditionen und Kulturen mit dem Denkansatz der östlichen Traditionen wird die Beratung optimiert. Die blinden Flecken beider Welten werden dadurch minimiert. 

Das Beispiel mit Tomaten und Gurken kannst Du auch ohne Kältegefühle ganz gut nachempfinden. Bei uns wachsen diese beiden Gemüsesorten nur im Sommer (vom Glashaus einmal abgesehen). Daher sollten wir sie auch nur im Sommer essen, geht es nach dem Denkmodell der TCM. Denn dann ist es auch von den Außentemperaturen so, dass wir eine innere Abkühlung gebrauchen können.

Was ist die Ernährungsberatung nach der TCM nicht

Ich werde oft gefragt, ob man denn nach TCM nur mehr Chinesisch essen dürfe. Das zeigt mir immer wieder, dass die TCM oft missverstanden wird. Es handelt sich dabei um ein Denkmodell, welches auf unsere Lebensmittel und unsere Kultur übertragen wird. Die Methodik der Diagnose und die Einteilung der Lebensmittel erfolgt nach den Grundsätzen der TCM, aber es sind unsere Traditionen, unser Lebensmittel, die wir in der Beratung einsetzen. Ich setze dabei auf echte Lebensmittel, auf Regionalität und auf Saisonalität.

Das siehst Du auch bei meinen Rezepten, die ich auch hier auf meinem Blog habe. Viele haben eine Zuordnung bzw. eine Rezeptwirkung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin. Selbst die Rezepte unserer guten traditionellen österreichische Hausmannskost habe ich danach kategorisiert. 

Manche Rezepte kann ich einfach in bestimmten Situationen nicht empfehlen, weil es aus Sicht der TCM und der individuellen Situation der Klientin oder des Klienten nicht passend wäre. Dennoch ist es wichtig für die normale Alltagsernährung möglichst ausgewogen und vielseitig zu essen und eben in bestimmten Phasen, wenn beispielsweise ein erhöhter Nährstoffbedarf gegeben ist, darauf Rücksicht zu nehmen. Genauso gehe ich mit Ungleichgewichten im Körper um, wie in den Beispielen oben erwähnt.

Ein kleines Beispiel

Ein absoluter Klassiker der Österreichischen Küche ist wohl der Apfelstrudel, den ich dann empfehle, wenn im Körper zu viel Trockenheit vorherrscht, denn dann kann der Apfelstrudel nicht nur ein Genuss für die Sinne sein, sondern auch therapeutisch wirken.

Du siehst also, die TCM kann sehr gut auf unsere traditionellen Speisen angewandt werden und genau das mache ich auch in meinen Beratungen. 

Was hat sich verändert

Was hat sich nun verändert, seit ich diesen Artikel vor fünf Jahren geschrieben habe? Nicht wirklich viel. Ich berate nach wie vor integrativ und kombiniere die beiden Welten, die Ernährungswissenschaft mit der Traditionellen Chinesischen Medizin zu meiner Integrativen Ernährungsberatung. 

Was sich allerdings verändert hat, das spürst Du als Klient:in wahrscheinlich kaum. In mir hat sich etwas verändert. Konnte ich vor fünf Jahren die beiden Welten noch trennen - und das ist mir bewusst geworden beim Überarbeiten dieses Artikels und bei dem obigen Beispiel - läuft das jetzt in mir völlig parallel ab. Ich sehe meine Klient:innen vor mir und habe sofort ein kombiniertes Bild vor Augen. 

Mein daraus resultierenden Empfehlungen enthalten immer beide Welten, weil ich sie nicht mehr wirklich trennen kann. Und ich kann es Dir meist auch auf zwei unterschiedliche Arten erklären, je nachdem, welches "Bild" Du besser verstehen kannst. Das Bild der Wissenschaft oder das Bild der Erfahrungsmedizin, welche die TCM zweifelsohne ist. 

Schreib mir doch!


Wie steht's mit Dir? Hattest Du schon mal eine Ernährungsberatung? Ich freue mich, wenn Du Deine Erfahrungen hier in den Kommentaren mit uns teilst!

Zusammenfassung für Schnell-Leser 😉 
Lesezeit 1 Minute

Ernährungsberatung ist so vieles mehr als nur Verzicht auf bestimmte Lebensmittel und Kalorien-Zählen. Mit einer professionellen Ernährungsberatung bekommst Du eine individuell auf Dich und Deine Lebenssituation zugeschnittene Wohlfühlernährung, die schmeckt und Spaß macht. 

Und rechtzeitig eingesetzt kann eine Ernährungsberatung viele Zivilisationskrankheiten und Beschwerden im Vorfeld schon verhindern. Unser Körper ist nämlich sehr geduldig und kann vieles über lange Jahre hin ausgleichen. Aber eben nur bis zu einem gewissen Grad und irgendwann tauchen dann Beschwerden auf. Das können Kopfschmerzen genauso sein, wie Menstruationsbeschwerden oder einfach nur ständige Blähungen. Es können aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein oder ernstere Verdauungsprobleme, die wir mit einer frühzeitigen Ernährungsberatung vielleicht verhindern hätten können. 

Integrative Ernährungsberatung - die "bessere" Ernährungsberatung

Die Kombination der Ernährungswissenschaft mit dem Denkmodell der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ergibt die integrative Ernährungsberatung und ich habe das jetzt mal ganz provokant die "bessere" Ernährungsberatung genannt. Beide Denkmodelle, sowohl die Ernährungswissenschaft als auch die TCM haben ihre blinden Flecken.

Während die eine Methode in erster Linie die Nährstoffversorgung im Blick hat, hat die andere Methode diese gar nicht auf dem Schirm. Andererseits ist die qualitative Wirkung der Lebensmittel im Körper für die Wissenschaft ein bisschen ein Fremdwort, für die TCM aber ein zentraler Angelpunkt für die Ernährungs-Empfehlungen. Daher ergibt die Kombination dieser beiden Welten für mich einfach die "bessere" Ernährungsberatung. 

Mehr dazu findest Du wie immer im obigen Artikel!

Susanne Lindenthal

ÜBER DIE AUTORIN

Mein Name ist Susanne Lindenthal und ich bin Deine Expertin in Sachen Verdauung. In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Zum einen bin ich mit Leib und Seele Ernährungswissenschafterin, zum anderen bin ich der Traditionellen Chinesischen Medizin verfallen. In meinen Beratungen verbinde ich diese scheinbar konträren Welten und verhelfe Dir damit zu einem besseren Bauchgefühl.

  • Ernährung ist sehr wichtig. Leider vergessen das viele. Leider kommt das in der stressigen Zeit viel zu kurz. Gerade den Kindern sollte ich ein gutes Vorbild sein. Leider wird in den meisten Kindergärten nicht besonders gesund gekocht. Bei uns erhalten die Kinder meist nur Tiefkühl-Kost :-(. Hier bin ich machtlos … Ernährungsberatung sollte viel mehr auch öffentlich angeboten werden finde ich. Danke für den Artikel!

    • Liebe Helena,
      da stimme ich Dir völlig zu! Und das mit den Kindergärten wird leider auch nicht besser, man findet es nur mehr ganz selten, dass hier ausgewogen und frisch gekocht wird. Andererseits erreicht man mit der Tiefkühlkost (deren Freund ich mit Bestimmtheit NICHT bin) zumindest, dass die Qualität gleichbleibend und die Nährstoffversorgung gewährleistet wird. Ich bin da sehr zwiegespalten. Aus TCM-Sicht ist das natürlich nicht vertretbar, aber bei so mancher Kindergartenversorgung hat die Vereinheitlichung mit Tiefkühlkost eine Verbesserung gebracht. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder zuhause gut versorgt werden und da kann eine Beratung auch helfen.
      LG Susanne

  • Sehr interessant – vielen Dank für den Artikel. Ich bin jetzt um einiges schlauer. Nur eines weiß ich noch nicht – wie komme ich zu so einer Ernährungsberatung in meiner Gegend?

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